Gerade jetzt im Winter ist es gar nicht so leicht, den Körper mit all den notwendigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Obst und Gemüse aus dem Supermarkt haben oft weite Wege zurückgelegt, wurden unreif geerntet, mit schädlichen Stoffen gespritzt, sind in Glashäusern ohne natürlichem Sonnenlicht gewachsen, u.s.w. Frische saisonale und regionale Lebensmittel sind in unseren Breiten im Winter Mangelware und die Frühlings-Wildkräuter warten auch noch auf wärmere Zeiten.
Wenn du in der kalten Jahreszeit nicht in den Süden auswandern willst und deine Zellen trotzdem mit einer natürlichen, lebenskräftigen Nahrung füttern willst, dann ist dieses Superfood genau das Richtige für dich:
Sprossen sind eine gute Möglichkeit, um auch im Winter mit vitalisierenden Pflanzen-Inhaltsstoffen versorgt zu sein. Die kleinen Keimlinge mit einer unglaublichen Nährstoffdichte strotzen nur so von Vitaminen, Mineralstoffen, Proteinen, Enzymen und sekundären Pflanzenstoffen.
Immer wieder bin ich fasziniert vom Frühlingserwachen im Glas, wenn die Lebensgeister erweckt werden, die zarten Keimwurzeln plötzlich die Schale durchbrechen und kleine Kraftpakete zum Vorschein kommen. Was für ein Sprossen-Glück!
Sprossen-ziehen. So geht’s:
Samen brauchen zum Keimen bloß Feuchtigkeit und Zimmertemperatur. In einem Sprossenglas gelingt das Ziehen von Sprossen und Keimlingen einfach und unkompliziert. Am besten besorgst du dir Keimlinge in Bio-Qualität z. B. von Sonnentor.
- Einweichen: Gib 1-2 Esslöffel Keimsamen in ein Sprossenglas mit Wasser und weiche die Samen je nach Sorte 4-8 Stunden ein.
- Spülen: Leere das Keimwasser weg, schraube den Siebeinsatz auf das Sprossenglas und stelle das Glas auf den Kopf. Nun wird jeden Tag morgens und abends das Glas mit frischem Wasser gefüllt und gleich wieder abgegossen. Das Keimglas steht immer auf dem Kopf, also mit der Öffnung nach unten, so dass überschüssiges Wasser abfließen kann.
- Ernten: Je nach Sorte können die Sprossen nach 3-6 Tagen geerntet werden. Das knackig-frische Superfood schmeckt herrlich im Salat, in Aufstrichen oder einfach aufs Butterbrot gestreut.
Keimglas selber machen. So geht’s:
Wenn du kein Sprossenglas zuhause hast, kannst du dir schnell und preiswert ein Keimglas selber machen.
- Schraube den Deckel von einem leeren Glas Honig oder Marmelade herunter.
- Nun bespanne die Öffnung des Glases mit einem Stück sauberen Insektengitter oder ähnlichem. Ich habe ein altes Sieb gefunden, von dem ich mit einem Seitenschneider das Gitter herunterschnitt. Dieses Gitter befestigte ich mit einem dicken Gummiband auf dem Glas. Fertig ist dein Keimglas!
Übrigens: Hygiene im Sprossenglas ist wichtig, denn im feucht-warmen Milieu fühlen sich auch andere Keime wie Bakterien und Schimmelpilze sehr wohl. Manchmal werden aber auch die zarten weißen Nebenwurzeln der Keimlinge mit Schimmel verwechselt!
Diese Samen eignen sich für die Sprossenzucht:
Alfalfa: Die Luzerne oder Alfalfa ist eine alte Nutzpflanze und Kleeart aus der Familie der Hülsenfrüchtler und enthält neben den Vitaminen A, B1, B6, C, E und K, Mineralstoffen, essentiellen Aminosäuren auch noch Phytohormone, Antioxidantien, Chlorophyll und Saponine. Die Powerpflanze soll entgiftend und blutreinigend wirken, das Immunsystem stärken, entzündungshemmend und cholesterinsenkend wirken und außerdem bei Wechseljahrsbeschwerden helfen.
Bockshornklee: Die Keimlinge erinnern geschmacklich an Curry und das ist kein Wunder, denn Bockshornkleesamen sind wesentliche Bestandteile von Curry-Mischungen. Bockshornklee enthält reichlich Vitamine und Mineralstoffe, Schleimstoffe, Proteine, Saponine, Flavonoide, Bitterstoffe und ätherische Öle. Wissenschaftlich bestätigt wurde bereits seine entzündungshemmende und appetitanregende Wirkung, außerdem soll er cholesterinsenkend und verdauungsregulierend wirken. Vorsicht: Bei Überkeimung wird er bitter!
Rosenklee: Der kräftig rotblühende Inkarnatklee oder Blutklee wird auch noch Rosenklee genannt. Die Sprossen schmecken mild- erbsig und passen hervorragend zu Salaten oder Gemüsegerichten. Sie enthalten neben Vitaminen und Mineralstoffen auch noch Proteine und Chlorophyll.
Mungobohnen: Die Keimlinge der Mungobohne werden als „Sojasprossen“ verkauft und enthalten neben Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen auch noch Enzyme, Pflanzenhormone und Ballaststoffe. Sie sollen als Anti-Aging Mittel wirken, entgiften und Bluthochdruck entgegen wirken. Mungobohnen-Keimlinge passen gut zu Wok-Gerichten und zu Salaten.
Weizenkeimlinge: Frisch gekeimte Weizensprossen sind glutenfrei und enthalten Folsäure, Eisen, Calcium, Vitamine B1, B2, B12, C und E, Proteine, Chlorophyll und Enzyme.
Quinoa: Das glutenfreie Pseudogetreide aus den Anden keimt relativ schnell. Schon nach 6-8 Stunden zeigen sich die ersten Triebe. Es sollte nicht länger als einen Tag keimen, da es sonst bitter-herb schmeckt.
Weiters eignen sich noch andere Hülsenfrüchte (wie Linsen, Kichererbsen), Getreidekörner (Gerste, Hafer, Hirse, Roggen), Gemüsesamen (Rettich, Radieschen, Broccoli,..), Sonnenblumen- und Kürbiskerne für die Sprossenaufzucht im Keimglas.
Stark schleimbildende Saaten wie Senf, Rucola, Kresse, Chia oder Leinsamen werden auf einem Kressesieb gezogen.
Senf: Die Keimlinge von Senf passen hervorragend zu Bratkartoffeln, Saucen und Dips. Senf enthält viel Fett, Proteine, ätherische Öle und Scharfstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme. Die Keimlinge sollen entwässernd und entschlackend wirken. Außerdem wirkt Senf antimikrobiell und anticancerogen.
Viel Vergnügen und Sprossen-Glück wünscht dir naturlichgsund!
Dir fehlen noch Keimsamen für dein Sprossenglück? Dann mach mit bei meinem Gewinnspiel! Ich verlose drei Packungen Keimsamen von Sonnentor, unter allen die diesen Beitrag bis 4. März 2018 kommentieren.
Vielen Dank für die Anleitung, wie man Sprossen selbst aufzieht. Ein Sprossenglas habe ich auch daheim. Ich werde mir mal die Mungobohnen kaufen und es selbst ausprobieren.