Für viele Gärtner und Gärtnerinnen ist der Giersch oder Erdholler nur ein lästiges Unkraut. Wer ihn einmal im Garten hat, wird ihn nur schwer wieder los. Je mehr Triebe man ausreißt, desto üppiger wächst er nach und kann im Nu den ganzen Garten erobern. Da hilft nur fleißiges Ernten….. und Aufessen!
Erkennungsmerkmal: „Drei“
Den Giersch erkennt man am dreikantigen Stiel und an den 3-zählig gefiederten Blättern.
Junge Blätter glänzen hellgrün und sehen „zerknautscht“ aus, ältere Blätter verlieren den Glanz und werden matt.
Der Stängel ähnelt mit seinem unteren Ende einem „Geißfuß“.
Der Erdholler bildet lange, unterirdische Ausläufer und wächst gerne unter Gebüschen, liebt Brennnesseln und Waldränder.
Verwendung in der Küche
Die jungen, hellgrünen Blätter erinnern geschmacklich an Petersilie und Sellerie, und immer dann, wenn ich keine Petersilie zur Hand habe, kommt Giersch ins Essen.
Das Wildkraut passt gut in Suppen, Aufstriche, in grüne Smoothies oder in den Frühlingssalat.
Das gesamte oberirdische Kraut eignet sich außerdem als Spinat-Ersatz.
Ein Pesto aus Giersch und Knoblauchrauke schmeckt herrlich und kann auch einige Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Ausprobieren solltest du unbedingt eine erfrischende Giersch-Limonade:
10 Gierschblätter, 5 Blätter Gundermann und 10 Pfefferminzblätter 2-3 Stunden in einem Liter Apfelsaft ziehen lassen. Danach den Saft einer Zitrone hinzufügen und mit ½ l Mineralwasser aufspritzen. Fertig ist die belebende Giersch-Limonade! 🙂
Giersch als Heilkraut
Giersch schmeckt nicht nur gut, er ist auch gesund. Neben großen Mengen an Vitamin C und Provitamin A enthält er Mineralstoffe wie Eisen, Kupfer, Mangan und Magnesium.
Schon im Mittelalter wurde die Pflanze als Gichtkraut eingesetzt. Nachdem in den damaligen Zeiten der Begriff „Gicht“ für sämtliche Beschwerden am Bewegungsapparat verwendet wurde, kann man annehmen, dass Giersch nicht nur bei Gicht und Rheuma seine Heilwirkung zeigt.
Auf jeden Fall soll der Giersch den Körper entgiften, entsäuern und entschlacken und eignet sich somit ideal als reinigendes Frühlingskraut.
Tipp vom Gärtner
Sollte dir das heilkräftige „Unkraut“ im Garten doch einmal zu viel werden, kannst du ihm möglicherweise mit Buschbohnen zu Leibe rücken. Giersch und Bohnen vertragen sich nicht! Sähe zweimal hintereinander Bohnen aus, dann sollte der Giersch verschwunden sein.